In diesem ersten Artikel möchte ich Euch kurz erklären, wie einfach man eine virtuelle Platte einer virtuellen Maschine um Speicherplatz erweitert bzw. vergrößert. Weil ich das Problem schon mehrmals hatte, möchte ich die Schritte im Internet mit anderen Leuten teilen.
1. VM sichern
Bevor wir eine Partition vergrößern, muss eine Sicherungskopie unserer virtuellen Maschine erstellt werden! Dazu das System (Windows, Linux, etc.) in unserem Fall Debian Lenny herunterfahren. Anschließend kann per Snapshot, per Klon eine Sicherung angelegt werden oder direkt das Verzeichnis, in der sich die virtuelle Maschine befindet, kopiert werden.
Sicher ist sicher!!
2. vmware-vdiskmanager
Zum Verändern der virtuellen Disk verwenden wir das mitgelieferte Werkzeug “vmware-vdiskmanager”. Es befindet sich nach der Installation der VMWare Workstation im Standardinstallationspfad von VMWare. In unserem Fall in “E:\Program Files (x86)\VMware\VMware Workstation\vmware-vdiskmanager.exe”. Ich bevorzuge den direkten Weg über die Konsole/Kommandozeile/CMD Shell.
Alternativ gäbe es noch ein frei erhältliches GUI Werkzeug “Virtual Disk Factory“, auf welches wir hier aber nicht eingehen werden.
Eine Übersicht über die Parameter dieses Werkzeugs:
Der vmware-vdiskmanager kann neue virtuelle Platten erstellen (-c), defragmentieren (-d), verkleinern (-k), umbenennen (-n), konvertieren (-r) und vergrößern (-x). Da wir nun die Plattenkapazität unserer virtuellen Disk vergrößern wollen, verwenden wir den Parameter -x <neue Gesamtkapazität>. Achtet bitte darauf, dass Ihr die richtige Platte vergrößert. Ein Blick in die VM Settings schadet nicht:
Unsere Platte ist 50 GB groß. Wir wollen die Gesamtkapazität um 10 GB vergrößern. Zur Vergrößerung muss die gesamte Kapazität angegeben werden: 50GB+10GB=60GB
Kommandozeile> vmware-vdiskmanager.exe –x 60GB “I:\Virtual Machines\Debian Lenny\Debian 4.0 r6 (develop)-000002.vmdk”
(Bitte nicht über den Dateinamen Debian 4.0 r6 wundern, es handelt sich nämlich um eine Etch Installation, die bereits auf Lenny hochgezogen wurde)
Die virtuelle Disk wird nun auf die übergebene Größe erweitert. Dafür muss auch ausreichend Platz auf der Festplatte ihres Rechners vorhanden sein (min. in unserem Fall 50 GB + 60 GB = 110 GB). Als nächstes müssen wir die gewünschte Partition unserer Linux VM anpassen. Es nützt nichts, wenn wir bisher nur die virtuelle Platte vergrößert haben. Zur Vergrößerung einer Partition verwenden wir das freie Werkzeug GParted.
3. GParted Live-CD
Am einfachsten, man startet mit der GParted Live-CD durch. Man lädt sich das ISO von hier runter und legt es ins virtuelle CD/DVD-Laufwerk unserer VM ein. Wie in der Abbildung zu sehen, dürfen Sie “Connect at power on” nicht vergessen.
Lasst uns nun die virtuelle Kiste starten und drückt anschließend sofort die “ESCape” – Taste, damit wir im Boot-Menü das “CD-ROM Drive” auswählen können.
Nachdem wir das CD-ROM Drive ausgewählt haben, startet die GParted Live-CD. Bestätigt alle Fragen mit den Standardwerten: “Don’t touch keymap”, “33” für English und “0”.
Da ich beim Anlegen meiner Partitionen bereits mitgedacht habe, bzw. mein Datenvolume /dev/sda6 an das Ende der Partitionstabelle gelegt bzw. als Letztes angelegt habe, fällt es mir einfach diese Partition um den freigewordenenen Speicherplatz zu erweitern:
Dateisystem Größe Benut Verfü Eingehängt auf
/dev/sda2 4,4G 2,7G 1,5G 65% /
tmpfs 253M 0 253M 0% /lib/init/rw
udev 10M 656K 9,4M 7% /dev
tmpfs 253M 0 253M 0% /dev/shm
/dev/sda1 89M 27M 58M 32% /boot
/dev/sda6 44G 40G 4,4G 90% /srv
/dev/sda5 953M 4,4M 948M 1% /tmp
Die Bedienung von GParted ist durch die Oberfläche sehr einfach. Da ich mein Datenvolumen in eine Extended Partition geschachtelt habe, muss ich natürlich zuerst /dev/sda4 vergrößern. Anschließend kann ich die 10GB auch bei /dev/sda6 vergrößern. Es gibt zwei Möglichkeiten zum Vergrößern. Entweder über den Schieberegler in der Grafik oder über das Feld “New Size (MiB):”.
Alle Aktionen werden erst mal festgehalten und noch nicht ausgeführt. Erst “Apply” im Hauptmenü veranlasst die vorgenommenen Aktionen!Am Ende sehen nun meine Partitionen wie folgt aus:Dateisystem Größe Benut Verfü Eingehängt auf
/dev/sda2 4,4G 2,7G 1,5G 65% /
tmpfs 253M 0 253M 0% /lib/init/rw
udev 10M 656K 9,4M 7% /dev
tmpfs 253M 0 253M 0% /dev/shm
/dev/sda1 89M 27M 58M 32% /boot
/dev/sda6 54G 40G 15G 74% /srv
/dev/sda5 953M 4,4M 948M 1% /tmp
Hi, was passiert wenn ich bei der Installation nicht mitgedacht habe 🙂 und zwischen meine Hauptpartition und die Erweiterung jetzt den kleinen Schnippel (swap) liegt? Also wie kann ich die Partitionen hin und her verschieben?
Danke
Ich habe etwas länger darüber nachgedacht ;-). Die erweiterte Partition (wenn das Dein Datenvolume ist?), lässt sich ja dann beliebig vergrößern.
Die SWAP Partition befindet sich bei mir auch zwischen Boot/Root und erweiterter Parition.
Dann muss man die swap hinter die unallocated schieben.
Am besten mit z.B. Acronis Disk Director. Funktioniert wunderbar
Hallo und Vielen Dank, mit Gparted-Live funktioniert es einwandfrei.
Grüße